Nach einer seit Jahrzehnten verfehlten Agrarpolitik hängt die Landwirtschaft immer mehr am Tropf der Förderprogramme, Subventionen und Zuschüsse. Von diesem System profitieren in erster Linie die großen Agrarfabriken, die industrielle Landwirtschaft und am Ende die vier großen Lebensmit-telkonzerne mit ihren milliardenschweren Eigentümern. Währenddessen kommen viele kleinere Landwirt*innen kaum über die Runden. Ihr Alltag ist von Existenzängsten, Überarbeitung, zuneh-mender Bürokratie und Prekarisierung geprägt. Die Bäuerinnen und Bauern, die Beschäftigten in der Landwirtschaft, Lohnfahrer*innen und Erntehelfer*innen brauchen endlich faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen.
Die Streichung der Agrardieselsubventionierung und der Kfz-Steuerbefreiung ist aktuell nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Sie ist keine wirksame Maßnahme im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation, da Alternativen zum Agrardiesel fehlen bzw. die Anreize auf andere Antriebe umzusteigen, zu schwach waren. Auch in Zukunft wird die Landwirtschaft auf – dann defossilisierte – Energieträger mit einer hohen Energiedichte angewiesen sein.