Am 8. März, dem weltweit Frauen*kampftag für Frauenrechte und Gleichstellung gehen wir gemeinsam auf die Straße.
Die Lohngleichheit ist ein wichtiges Thema. Solange Frauen+ deutlich schlechter gestellt werden, solange sie von Männern und Beziehungen finanziell abhängig sind und Careberufe unattraktiver sind, solange wir in einer patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaft leben, werden Frauen* zu Opfern gemacht. Unternehmen profitieren doppelt von den geringeren Frauen*löhnen, einmal indem sie weniger Lohn und zum zweiten weniger Steuern zahlen müssen, da es mit Frauen*löhnen billiger geht. Männer betrachten es als ihr « gutes Recht » über das Leben von Frauen zu bestimmen.
Das geht bis zu Gewalt und Femiziden. Alleine in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 wurden bereits 35 Frauen* getötet, zudem 33 Frauen* teils lebensgefährlich verletzt und 8 weitere Frauen* bedroht. Alleine in Hessen gab es fünf Fälle. 2023 wurden in Hessen über 30 FLINTA* (Frauen, Lesben, inter-, nicht-binäre, trans- und agender Personen) ermordet. Unzählbar viele weitere wurden angegriffen, unter ihnen häufig genderqueere und Personen mit Migrationsgeschichte. Gleichzeitig fehlen in den 31 Frauenhäusern in Hessen aktuell etwa 300 Familienzimmer. Es kann nicht sein, dass gewaltbetroffenen FLINTA* oft keine Zuflucht in einem Frauenhaus gewährt werden kann.
Ebenso bleibt die medizinische Versorgungslage für Frauen und Queers unsicher. Das zeigt sich zum Beispiel im Gesundheitssystem bei der psychologischen Versorgung queerer Personen, oder dem akuten Mangel des HIV-Präventionsmittels PrEP in Deutschland. Oder am begrenzten Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Insgesamt gibt es in Hessen – bei über 200 Krankenhäusern –nur 17 offizielle Adressen, bei denen ein Abbruch durchgeführt werden kann. Grund dafür ist nicht nur die Unterfinanzierung, sondern die Verweigerung durch Kliniken und die Angst von niedergelassenen Ärzt*innen, dass sie Anzeigen oder Verleumdungen durch Selbstbestimmungsgegner*innen ausgesetzt sind.
Es gibt immer noch keine Lösung, um die Aktionen der Selbstbestimmungsgegner*innen vor der Pro Familia in Frankfurt zu verhindern. Auch wenn im Bundestag ein Gesetzentwurf beraten wird, ist es sehr fraglich, dass damit die Belästigung von Ratsuchenden und Mitarbeiter*innen in der Beratungsstelle verhindert werden kann. Gesetzesentwürfe der Linken im Hessischen Landtag haben wirksamere Vorschläge gemacht, die allerdings von Schwarzgrün abgelehnt worden sind.
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