Am Mittwoch, dem 24. Juli 2024 werden Belegschaft und Bevölkerung um 18 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung auf dem Biedenkopfer Marktplatz aufgerufen. Die Landesvorsitzende der Linken Christiane Böhm teilt dazu mit: "Das DRK-Krankenhaus in Biedenkopf ist leider keine Ausnahme. Im letzten Jahr wurden 22 Kliniken in Deutschland geschlossen, defizitär sind fast alle Kliniken. Allerdings ist ein Insolvenzverfahren keine Endstation. Das kann ich aus meinen eigenen Erfahrungen mit der Kreisklinik in Groß-Gerau sagen. Die gibt es immer noch und ist gut aus dem Verfahren herausgegangen, wenn auch weiterhin kommunale Zuschüsse notwendig sind.
Bei der gesundheitsgefährdenden Politik der Bundesregierung sind Schließungen von Kliniken und Stationen, Insolvenzen und Bettenbau allerdings gewollt. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass die Gesundheitsversorgung auf dem Land gewährleistet sein muss. Wenn Kliniken schließen, gehen oft auch niedergelassene Ärzt*innen. Patient*innen brauchen den Rückhalt der Familie und deshalb wohnortnahe stationäre Einrichtungen. Die Notfallversorgung braucht ebenfalls nahe gelegene Kliniken, um weiterhin arbeitsfähig zu sein und die Notfallwege nicht noch länger zu machen. Aber auch die Beschäftigten schätzen die kleineren Kliniken mit partnerschaftlichem Umgang. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Beschäftigten im Gesundheitswesen nach einer Schließung ihre Arbeitskraft in der nächsten Klinik anbieten. Viele gehen aus dem Beruf.
Die Linke fordert die Krankenhausfinanzierung wieder auf das Selbstkostenprinzip (das heißt, die Krankenkassen müssen die Klinikleistungen vollständig finanzieren) umzustellen und die Fallpauschalen abzuschaffen. Die Arbeitsbedingungen müssen sich für die Beschäftigten verbessern, dann bleiben sie auch im Beruf und dann können neue gewonnen werden. Deshalb darf das Krankenhausversorgungs"verbesserungs"gesetz nicht in Kraft treten. Die hessische Gesundheitsministerin ist aber gefordert eine gute Gesundheitsversorgung mit allen Beteiligten zu planen.“