Wohnungslosigkeit in Hessen überwinden
Nahezu 26.000 Menschen sind in Hessen wohnungslos und in einer Notunterkunft untergebracht. Dazu komm die leider immer noch nicht bekannte Zahl an Menschen, die im öffentlichen Raum leben müssen oder bei Bekannten eine vorübergehende Übernachtungsmöglichkeit haben. Gleichzeitig stehen nicht wenige Wohnungen leer. Dieses skandalöse Missverhältnis müsste die Landesregierung alarmieren. Das Thema findet im Landtag nicht mehr statt ohne Die Linke. In der letzten Wahlperiode hatte die Fraktion einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Behörden ermächtigt hätte, ungenutzte Gebäude und Grundstücke sicherzustellen, um Geflüchtete und Asylsuchende, aber auch alle anderen vor akuter Obdachlosigkeit und damit einer Gefährdung für Leib und Leben zu bewahren. Mit diesem Gesetz hätten wir genügend Wohnraum für Geflüchtete und müsste niemand auf der Straße leben.
Stattdessen steigen die Zahlen der Wohnungslosen, ganz besonders bei Jugendlichen und da bei jungen Frauen. Verwunderlich ist das nicht, da Kinder- und Jugendarmut in Hessen ein großes Problem ist. Bei den weiblichen Jugendlichen sind es etwa ein Drittel, die in einer Armutsgefährdung leben müssen. Unbezahlbare Wohnungen für Normalverdienende, aber ganz besonders für Auszubildende und Studierende sind die Folge einer Wohnungspolitik, die vorwiegend auf Privatunternehmen setzt. Diese verdienen sich eine goldene Nase an der Wohnungsnot.
Dabei wäre es so einfach: Bundesweit müsste ein Mietendeckel eingeführt werden, die Landesregierung müsste die kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbaugesellschaften unterstützen, um den knappen Boden in den Ballungsgebieten kostengünstig nutzen zu können.
Das Hessengeld wird stattdessen sinnlos für Einfamilienhäuser aus dem Fenster geworfen. Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum durch eine Sozialbindung und mehr Wohnungen für Azubis und Studierende. Dann kann Wohnungslosigkeit in diesem reichen Land überwunden werden.“