Corona kann mit darüber entscheiden, in was für einer Gesellschaft wir leben: Wird die soziale Spaltung drastischer oder tun wir das Richtige und stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt und stärken die Strukturen der Solidarität.
Wenn es darum geht, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen und seine Auswirkungen zu begrenzen, sind wir alle gefordert. In den kommenden Monaten wird sich die Zahl der Corona-Infizierten drastisch erhöhen. In Frage steht nicht, ob dies geschieht, sondern wie schnell. Darum muss jetzt im Mittelpunkt stehen, die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung, so gut es geht, zu verlangsamen. Das wird unser Gemeinwesen und die Bevölkerung vor eine große Gedulds- und Belastungsprobe stellen. Daher ist es jetzt nötig, die Menschen für die Gefahren der Pandemie zu sensibilisieren, ohne sie in Panik zu versetzen.
Eine rasante Ausbreitung des Corona-Virus kann auch das deutsche Gesundheitssystem schnell überlasten. Deshalb müssen wir jetzt alles tun, um das Gesundheitssystem dauerhaft krisenfest zu machen. Insbesondere braucht es jetzt Sofortinvestitionen für die Krankenhäuser und einen schnellen Abbau des in den vergangenen Jahren aufgelaufenen Investitionsstaus von 30 Mrd. Euro. Gleichzeitig müssen wir jene Gruppen in unserer Gesellschaft absichern, die von möglichen Verdienstausfällen betroffen sind: prekär Beschäftigte und Erwerbslose, Menschen die von Armutsrenten betroffen sind oder das Kleingewerbe. Besonderen Schutz benötigen jetzt auch wohnungslose Menschen oder Geflüchtete in Sammelunterkünften.
Nur gemeinsam und solidarisch können wir diese Herausforderungen meistern.
Pressemitteilung Petra Heimer/Jan Schalauske vom 16.03.2020
Corona-Maßnahmen gerecht umsetzen
Zu den Leitlinien der Bundes- und Landesregierungen zur Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich angesichts der Corona-Epidemie erklären die Landesvorsitzenden der Partei DIE LINKE. Hessen, Petra Heimer und Jan Schalauske, und der hessische Bundestagsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Achim Kessler:
„Im Interesse der besonders gefährdeten Gruppen der Bevölkerung, wie älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen, bittenwir alle, ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum einzuschränken. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe in dieser schwierigen Situation diejenigen zu schützen, die am gefährdetsten sind. Wer seine sozialen Kontakte einschränkt und die Hygieneregeln strikt beachtet, rettet Menschenleben! Denn je langsamer das Virus sich verbreitet, desto größer ist die Chance die Krise mit wenigen Todesfällen zu überstehen.
Wir fordern die Bundesregierung und die hessische Landesregierung auf, in dieser Situation Menschen abzusichern, die ohnehin schon ein schweres Leben haben oder gegen die wirtschaftlichen Folgen der Krise keinen Schutz haben. Viele Tafeln haben inzwischen den Betrieb eingestellt. Viele Freiberufler, Selbständige, Künstlerinnen und Künstler geraten durch die Krise in eine unmittelbare Bedrohung ihrer Existenz. Wir brauchen einen Schutzschirm für Menschen, aus dem schnell und unbürokratisch Geld für Hilfebedürftige ausgezahlt werden kann.
Wir danken allen, die unter Aufbietung aller Kräfte an der Bewältigung der Krise arbeiten, allen voran den Pflegerinnen und Pflegern und allen anderen Gesundheitsberufen.“
Links:
Position: Corona, handeln wir jetzt (13.03.2020)
Themenseite: Corona (www.die-linke.de)